Deutsche Gesellschaft für
Medaillenkunst e.V.
Theumer, Carsten: Für die Stadt Halle
Medailleur/in
Vorderseite
Die Altstadt von Halle mit stürzendem Turm, eingezwängt von Betonplatten, welche durch ein verknotetes Seil zusammengehalten werden.
Rückseite
+ WEDER BOLLWERK NOCH MAUERN SIND BESTÄNDIGERE SCHUTZWEHREN DER STÄDTE / ALS BÜRGER MIT BILDUNG BESONNENHEIT KLUGHEIT UND ANDEREN TUGENDEN GESCHMÜCKT + PHILIPP MELANCHTHON. Kannelierte Säule mit einem Würfelkapitell und profilierter Basis innerhalb einer musealen Absperrung.
Datierung
1988
Material
Bronze
Durchmesser
100 mm
Literatur
W. Steguweit - I. S. Weber, Aufbruch - Durchbruch. Zeitzeichen in der Deutschen Medaillenkunst (1990) 37 Nr. 39 mit Abb.; M. Heidemann - W. Steguweit (Hrsg.), Medaillenkunst in Halle im 20. Jahrhundert. Die Kunstmedaille in Deutschland 17 (2002) 155 Nr. 3 mit Abb. (diese Medaille).
Bemerkung
Guss, zweiseitig. - Die Verbindung zwischen den Bildern und dem Melanchthon-Zitat erschließt sich nicht ohne Schwierigkeiten. Das Zitat erinnert an das spartanische Motiv, 'eine Stadt mit mutigen Kriegern benötige keine Mauer zu ihrem Schutz'. Wie sieht es nun in Halle aus nach dem Verständnis des Medailleurs? Moderne Mauern aus dem zeitgenössischen Industriebau sind um die Stadt herum errichtet, sie werden nicht durch Klammern und Zement zusammengehalten, sondern durch ein nicht eben zuverlässig wirkendes Tau provisorisch zusammengebunden. Die Mauern wurden durch die Obrigkeit errichtet, die den Bürgern den Schutz und die Wahrnehmung der kommunalen Belange nicht zutraut. Dass dieser Schutz jedoch nicht wirksam sein kann, verdeutlicht Theumer mit dem leicht lösbaren Seil, das diese Platten aus dem Industriebau zusammenhält. Die Medaille wurde während des 22. FIDEM-Kongresses 1990 in Helsinki ausgestellt, die das Thema 'Natur und Umwelt' zum Motto gewählt hatte.
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