Bading, Stefan: Deepwater Horizon


Medailleur/in: Stefan Bading

Vorderseite: Bohrinsel, die sich plastisch aus dem Reliefgrund erhebt, von oben gesehen. Relief ist als bewegte Wasserfläche mit Flecken eines Ölteppichs gestaltet, der sich von der Ölbohrinsel nach allen Seiten hin ausbreitet.
Rückseite: Pelikan mit ölverschmiertem Gefieder, der, ermattet von vergeblichen Befreiungsversuchen, durch den Ölfilm festgehalten wird.

Datierung: 2010

Material: Bronze
Durchmesser: 95 mm

Bemerkung: Am 20. April 2010 explodierte die Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. In einer Tiefe von 1.500 Metern unter der Wasseroberfläche kam es zu einem Austritt von großen Mengen Öls. Die in das Meer fließenden geschätzen 500.000 bis 1 Million Tonnen Öl lösten eine der größten Umweltkatastrophen in der Geschichte der Förderung fossiler Energieträger aus. Nicht nur die Umweltverschmutzung, sondern auch die mediale Verarbeitung der Katastrophe ist Thema für Stefan Bading. Die Medaille ist auch als Drehkreisel nutzbar. Die Spitze der Ölplattform und der Kopf des Pelikans bilden dabei die gegenüberliegenden Pole. Stefan Bading dazu: „Das verschwommene Bild, das uns die kreisende Metallscheibe liefert, stellt hierbei nicht nur den monatelangen Ölaustritt, sondern auch die Bilderflut der begleitenden Medien dar. Ist der Kreisel in Bewegung, lässt er uns manchmal vergessen, dass er sich dreht. Erst wenn er mit Gepolter das Gleichgewicht verliert, wird uns sein klares Bild sichtbar. Sollte man ihn noch einmal rotieren lassen, oder geht dabei 'bloß' der Tisch kaputt?“

Nachweise: (DGMK-16981) Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Objektnummer 18232678

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