Göbel, Bernd: Bett des Prokrustes


Medailleur/in: Prof. Bernd Göbel
Vorbesitzer: Prof. Bernd Göbel

Vorderseite: PROKRUSTES. Vor einem Strahlenbündel in den Farben Schwarz - Rot - Gold liegen festgeschnallt zwei männliche nackte Körper nebeneinander auf einer Folterbank. Dem linken sind die Füße abgeschlagen, dem rechten hängt ein schwerer Stein an den Beinen.

Datierung: 1991

Material: Bronze
Durchmesser: 95 mm

Literatur: W. Steguweit u.a., Die Kunstmedaille der Gegenwart in Deutschland 1988-1991. Die Kunstmedaille in Deutschland 1 (1992) 32 Nr. 43; Bernd Göbel - Medaillen. Plastik. Geräte. Grafik. Katalog zur Ausstellung in Haale (Saale) 13.10.-1.12.2002. Die Kunstmedaille in Deutschland 16 (2002) 33 mit Abb.; M. Heidemann - W. Steguweit (Hrsg.), Medaillenkunst in Halle im 20. Jahrhundert. Die Kunstmedaille in Deutschland 17 (2002) 125 Nr. 55; B. Göbel, Medaillen. Das wechselnde Verhältnis von Alt und Neu (2012) 52. 144 Nr. 56.

Bemerkung: Einseitige Medaille, farbige Flächen vergoldet. - Prokrustes ('Ausstrecker' oder alternativ 'Breitschläger') ist in der antiken Mythologie ein Wegelagerer in Attika, der Reisenden auflauert und sie zu Tode quält, indem er sie dehnt bzw. ihre Gliedmaßen mit dem Hammer schlägt, bis sie die Größe seines Riesenbettes haben ('das sprichwörtliche Prokrustesbett'). Erst der antike Heros Theseus befreit Attika von Prokrustes. Hier dürfte sinnbildlich die Befreiung der DDR-Bürger von der Diktatur gemeint sein.

Nachweise: (DGMK-16799) Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Objektnummer 18216676

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